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«Wir müssen uns gemeinsam dem Wandel stellen»

Zu Beginn des Jahres 2021 konnte die plattform einen neuen Partner dazugewinnen: den Kaderverband des öffentlichen Verkehrs KVöV. Damit ist die Allianz mittlerweile auf sieben Verbände mit insgesamt über 88'000 Mitgliedern herangewachsen und möchte Berufsleute in Dienstleistungs- und Wissensberufen künftig noch besser repräsentieren. Dafür macht sich auch Markus Spühler, Präsident des KVöV, stark.

Wofür steht der Kaderverband des öffentlichen Verkehrs? Wer sind seine Mitglieder und was sind ihre Bedürfnisse?

Der Kaderverband des öffentlichen Verkehrs KVöV ist ein politisch unabhängiger Verband aller Führungskräfte und Fachexperten sowie Nachwuchskader, Frauen wie Männer, die zusammen den öffentlichen Verkehr planen, gestalten und ausführen. Der Kaderverband schafft für seine rund 1500 Mitglieder Plattformen, wo sich Kader und Entscheidungsträger von Transportunternehmen des öffentlichen Verkehrs treffen und austauschen. Er fokussiert sich auf die Anliegen der ÖV-Kader und ist damit der Interessenvertreter seiner Mitglieder gegenüber anderen Berufsverbänden und Arbeitgebern, sowohl für Angestellte mit Gesamtarbeitsverträgen wie mit Einzelarbeitsverträgen nach OR.

Er setzt sich seit über 20 Jahren für die Anliegen im Sinne einer fortschrittlichen Kaderpolitik im Unternehmen ein und gestaltet so die Zukunft des öffentlichen Verkehrs aktiv mit. Information und Weiterbildung unserer Mitglieder zum Erhalt und Ausbau ihrer Arbeitsmarktfähigkeit sind weitere prioritäre Anliegen des Kaderverbandes, neben persönlichen Dienst- und Beratungsleistungen.

Was hat den Kaderverband des öffentlichen Verkehrs KVöV dazu bewegt, Mitglied der plattform zu werden?

Wir finden die Idee einer speziell auf die Bedürfnisse von mittelständischen Kadern und Berufsleuten ausgerichteten Allianz, welche sich mit den gleichen Anliegen wie unser Kaderverband auseinandersetzt, absolut zeitgemäss und erwarten spannende Erfahrungsaustausche und entsprechende Mitgestaltungsmöglichkeiten.

Was unterscheidet die plattform von vergleichbaren politischen Allianzen und Arbeitnehmerverbänden?

Der Kaderverband vertritt die Idee einer pragmatischen, lösungsorientierten und zukunftsgerichteten Zusammenarbeit mit Unternehmen, frei von ideologischen Ausprägungen. Nur so können sich Unternehmen und ihre Kader zusammen dem Wandel der Zeit stellen und den Wirtschaftsstandort Schweiz dauerhaft stärken. Diese Motivation und Bereitschaft zur Kooperation finden wir auch bei der plattform. Deshalb schliessen wir uns der Allianz unabhängiger und lösungsorientierter Angestellten- und Berufsverbände an.

Was erhoffen Sie sich von dieser politischen Allianz?

Der Kaderverband schätzt das gegenseitige Teilhaben an der Erfahrung anderer Berufsverbände, den Austausch mit Verbänden in ähnlichen Situationen und mit ähnlichen Herausforderungen, bspw. im Bereich der Sozialpolitik und der Nachwuchsförderung.

Wir erwarten auch, durch die Mitgliedschaft in der plattform, politisch Einfluss zu gewinnen, z.B. auf Entscheidungen, die einerseits den öffentlichen Verkehr, andererseits aber auch die Sozialwerke und Arbeitsbedingungen betreffen.

Welches Dossier liegt Ihnen besonders am Herzen?  

Hier sind einige zu nennen…

Die Herausforderungen der «Industrie 4.0» bzw. der Digitalisierung beschäftigen uns sehr und damit ganz aktuell die neuen Bedürfnisse und Möglichkeiten im Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel, der Homeoffice-Arbeit sowie der Aus- und Weiterbildung.

Die Erarbeitung zeitgemässer Arbeits- und Anstellungsbedingungen − mit Einbezug neuer Arbeitsformen wie Homeoffice, Remote Work oder der Arbeit auf Abruf – sind ein weiteres absolutes Kernthema, das der Kaderverband in neue GAV-Verhandlungen mit Unternehmen einbringt, die mitten im Wandel von Markt und Wirtschaft stehen.

Soziale Fragen und konkret das Thema Altersvorsorge und Pensionskassen sind ein weiteres Dauerthema. Unsere Mitglieder machen sich grosse Sorgen, ob die Rente im Alter reichen wird und in welche Richtung die Sanierung der Schweizer Altersvorsorgewerke gehen wird. Die dauernde Senkung des Umwandlungssatzes ist keine dauerhafte Lösung. Gerade hier erwarten wir − auch politische − Unterstützung der plattform.

Was kann der Kaderverband des öffentlichen Verkehrs KVöV zur plattform beitragen? Welche Stärken und Erfahrungen bringt er in die politische Allianz mit?

Der Kaderverband ist eine Milizorganisation. Unsere Mitglieder sowie die Regional- und Zentralvorstände stehen aktiv im Berufsleben: Wir stehen täglich in Kontakt mit den Arbeitnehmenden und ihren Unternehmensleitungen und können so die Entwicklungen am Markt früh wahrnehmen. Dieses Gespür für den Puls der Zeit bringen wir gerne in die politische Arbeit der plattform mit ein.

Aus unserer Mitglieder- und Verbandsarbeit sind wir es gewohnt, unter Einbezug aller Stakeholder, pragmatisch Lösungen zu entwickeln, die Zukunft haben.

Zur Person

Markus Spühler ist seit 2011 Präsident des Kaderverbands des öffentlichen Verkehrs KVöV. In dieser Funktion leitet er den Zentralvorstand und betreut die Dossiers «Arbeitsverträge nach OR» sowie «Sozialpolitik».

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